Schaeffler Gruppe startet mit gutem ersten Quartal ins neue Geschäftsjahr

  • Umsatz der Schaeffler Gruppe wächst trotz herausfordernder Marktbedingungen währungsbereinigt um 1,9 Prozent
  • EBIT-Marge vor Sondereffekten 6,9 Prozent nach außergewöhnlich starkem Vorjahresquartal (11,2 Prozent)
  • Free Cash Flow vor M&A-Aktivitäten mit 14 Millionen Euro positiv (Vorjahr: 130 Millionen Euro)
  • Automotive Technologies mit Auftragseingängen i.H.v. 2,0 Milliarden Euro im UB E-Mobilität
  • Vorsichtige Prognose für das Geschäftsjahr 2022

Der weltweit tätige Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat heute seine Zwischenmitteilung für die ersten drei Monate des Jahres 2022 veröffentlicht. Im Berichtszeitraum lag der Umsatz der Schaeffler Gruppe bei 3.758 Millionen Euro (Vorjahr: 3.560 Millionen Euro). Der währungsbereinigte Anstieg der Umsatzerlöse um 1,9 Prozent ist vor allem auf Preiserhöhungen zurückzuführen, da es gelungen ist, stark gestiegene Beschaffungskosten zunehmend in den Markt weiterzugeben. Die Schaeffler Gruppe profitierte auch im ersten Quartal von ihrer diversifizierten Aufstellung. Während die Umsatzerlöse der Sparte Automotive Technologies währungsbereinigt um 3,2 Prozent zurückgingen, konnte die Sparte Industrial den Umsatz währungsbereinigt um 15,7 Prozent steigern. Der Umsatz der Sparte Automotive Aftermarket wuchs währungsbereinigt um 2,1 Prozent.

Die währungsbereinigten Umsatzerlöse in den Regionen Europa und Americas stiegen im ersten Quartal mit 4,4 und 3,5 Prozent spürbar an. In der Region Greater China ging der Umsatz währungsbereinigt um 3,4 Prozent im Vergleich zum starken Vorjahresquartal aufgrund der andauernden Coronavirus-Pandemie zurück. In der Region Asien/Pazifik stieg der Umsatz leicht um währungsbereinigt 0,4 Prozent.

Die Schaeffler Gruppe erzielte in den ersten drei Monaten ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 258 Millionen Euro (Vorjahr: 397 Millionen Euro), mit einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 6,9 Prozent (Vorjahr: 11,2 Prozent). Diese Veränderung gegenüber dem außerordentlich starken ersten Quartal des Vorjahres, das von deutlichen Nachholeffekten im Zuge der Coronavirus-Pandemie gekennzeichnet war, ist vornehmlich auf die stark gestiegenen Beschaffungskosten zurückzuführen, die teilweise an Kunden weitergegeben wurden.

Das Ergebnis im Berichtszeitraum war durch Sondereffekte in Höhe von 11 Millionen Euro belastet (Vorjahr: 15 Millionen Euro). Das EBIT betrug 247 Millionen Euro (Vorjahr: 382 Millionen Euro).

Automotive Technologies: 2 Milliarden Euro Auftragseingänge im UB E-Mobilität

Die Sparte Automotive Technologies erzielte während der ersten drei Monate Umsatzerlöse in Höhe von 2.293 Millionen Euro (Vorjahr: 2.281 Millionen Euro). Währungsbereinigt ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent zurück. Dieser Rückgang im Vergleich zur hohen Vorjahresbasis war vor allem auf die fortwährenden herausfordernden Rahmenbedingungen im Automobilsektor zurückzuführen. So hatte der Rückgang der globalen Automobilproduktion infolge der andauernden Halbleiterengpässe, der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sowie des Kriegs in der Ukraine sinkende Kundenabrufe zur Folge. Die Outperformance gegenüber der globalen Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen lag bei 1,3 Prozentpunkten. Der Auftragseingang der Sparte wurde getragen von Aufträgen im Unternehmensbereich (UB) E-Mobilität für Elektroautos mit 2,0 Milliarden Euro. Damit wurde das Ziel für das Gesamtjahr (2,0 bis 3,0 Milliarden Euro) bereits am unteren Ende der Spanne erreicht. Darüber hinaus erzielte die Sparte in den anderen Bereichen Auftragseingänge in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. 

Gemessen an den Vorjahreswerten konnte der UB E-Mobilität zudem am stärksten wachsen und verzeichnete einen währungsbereinigten Umsatzzuwachs um 18,4 Prozent. Die UB Motor- & Getriebesysteme sowie Lager verzeichneten Umsatzrückgänge auf währungsbereinigter Basis um 5,9 sowie 7,6 Prozent. Der UB Fahrwerksysteme konnte währungsbereinigt um 11,6 Prozent wachsen. 

Während sich der Umsatz in den Regionen Europa und Americas mit einem währungsbereinigten Wachstum von minus 1,9 und 0,3 Prozent nur geringfügig veränderte, gingen die Erlöse in der Region Greater China aufgrund der weiterhin angespannten Situation infolge der Coronavirus-Pandemie auf währungsbereinigter Basis um 5,3 Prozent zurück. Die Region Asien/Pazifik verzeichnete einen Umsatzrückgang um währungsbereinigt 8,3 Prozent.  

In den ersten drei Monaten wurde ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 80 Millionen Euro (Vorjahr: 240 Millionen Euro) erzielt. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag im Berichtszeitraum bei 3,5 Prozent und somit deutlich unter dem außerordentlich starken Vorjahreswert von 10,5 Prozent. Diese Entwicklung war maßgeblich auf die stark gestiegenen Beschaffungskosten zurückzuführen, die im ersten Quartal erwartungsgemäß nur teilweise durch Verkaufspreisanpassungen kompensiert werden konnten.

Automotive Aftermarket: EBIT-Marge vor Sondereffekten 13,6 Prozent dank positiver Einmaleffekte

Die Sparte Automotive Aftermarket verzeichnete im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 463 Millionen Euro (Vorjahr: 444 Millionen Euro), was auf währungsbereinigter Basis einem Umsatzwachstum um 2,1 Prozent entspricht. Dieser Anstieg war im Wesentlichen auf positive Verkaufspreiseffekte zurückzuführen.

In allen Regionen entwickelten sich die Umsätze deutlich positiv. Ausnahme war die umsatzstärkste Region Europa, in der die Umsatzentwicklung auf währungsbereinigter Basis einen leichten Rückgang um 2,0 Prozent verzeichnete, was auch auf Umsatzeinbußen in Russland und der Ukraine zum Ende des ersten Quartals zurückzuführen ist. In den Regionen Americas und Asien/Pazifik konnte insbesondere das Independent-Aftermarket-Geschäft ausgebaut werden, wodurch diese währungsbereinigte Wachstumsraten von 11,3 und 15,6 Prozent verzeichneten. Der währungsbereinigte Umsatzanstieg um 9,8 Prozent in der Region Greater China war insbesondere auf einen starken Zuwachs beim E-Commerce-Geschäft zurückzuführen.

Auf dieser Basis betrug das EBIT vor Sondereffekten 63 Millionen Euro (Vorjahr: 58 Millionen Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 13,6 Prozent (Vorjahr: 13,1 Prozent). Der leichte Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist dabei im Wesentlichen auf positive Einmaleffekte zurückzuführen. Gegenläufig wirkten gestiegene Beschaffungskosten, die nicht vollständig durch Preisanpassungen kompensiert werden konnten.

Industrial: 15,7 Prozent währungsbereinigtes Wachstum im ersten Quartal

Die Sparte Industrial erzielte im ersten Quartal Umsatzerlöse in Höhe von 1.002 Millionen Euro (Vorjahr: 836 Millionen Euro), was auf währungsbereinigter Basis einem deutlichen Umsatzwachstum um 15,7 Prozent entspricht.

Mit einem währungsbereinigten Anstieg um 26,2 Prozent konnte insbesondere in der Region Europa starkes Wachstum aufgrund von Volumeneffekten erzielt werden. Die Regionen Americas und Asien/Pazifik verzeichneten mit 11,0 und 22,7 Prozent ebenfalls starke währungsbereinigte Wachstumsraten. In der Region Greater China wurde nach einer heterogenen Entwicklung insgesamt ein leichter währungsbereinigter Umsatzrückgang von 0,3 Prozent verzeichnet. Insgesamt wirkten auch bei der Sparte Industrial Verkaufspreiseffekte umsatzsteigernd, da gestiegene Beschaffungskosten teilweise in den Markt weitergegeben werden konnten.

Obwohl sich die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten auch auf die Sparte Industrial auswirkten, konnte in den ersten drei Monaten ein EBIT vor Sondereffekten in Höhe von 115 Millionen Euro erzielt werden (Vorjahr: 98 Millionen Euro). Das entspricht einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 11,4 Prozent (Vorjahr: 11,8 Prozent).

Positiver Free Cash Flow

Trotz eines geringeren EBITDA und eines Anstiegs des Working Capital belief sich der Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten im ersten Quartal auf 14 Millionen Euro (Vorjahr: 130 Millionen Euro). Die Free Cash Flow Conversion lag bei 0,1, die Reinvestitionsrate lag in den ersten drei Monaten bei 0,56.

Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis vor Sondereffekten ging in den ersten drei Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 144 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 247 Millionen Euro). Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis betrug 136 Millionen Euro (Vorjahr: 235 Millionen Euro). Das Ergebnis je Vorzugsaktie belief sich damit auf 0,21 Euro (Vorjahr: 0,35 Euro).

Die Netto-Finanzschulden beliefen sich zum 31. März 2022 auf 1.992 Millionen Euro. Der Verschuldungsgrad lag per Ende März 2022 bei 1,0x (Ende Dezember 2021: 0,9x). Das Gearing-Ratio, also das Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu Eigenkapital, reduzierte sich auf rund 54,4 Prozent (31. Dezember 2021: rund 61,7 Prozent). Zum Stichtag 31. März 2022 beschäftigte der Konzern 83.089 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Claus Bauer, Finanzvorstand der Schaeffler AG, sagte: „Die Schaeffler Gruppe hat im ersten Quartal 2022 erneut ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt und flexibel auf das herausfordernde Umfeld reagiert. Dank unseres breiten Portfolios und unserer robusten Bilanzstruktur sind wir in der Lage, die negativen äußeren Einflüsse zu bewältigen und unsere Investitionstätigkeit vor allem in unseren Wachstumsfeldern weiter fortzusetzen.“

Vorsichtige Prognose für das Geschäftsjahr 2022

Der Vorstand der Schaeffler AG hat die am 8. März 2022 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2022 für die Schaeffler Gruppe und ihre Sparten aufgrund der Ereignisse in der Ukraine und der daraus resultierenden Auswirkungen auf die globale Wirtschaft ausgesetzt, da weder der weitere Verlauf noch die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Schaeffler Gruppe verlässlich abzuschätzen waren.

Am 9. Mai 2022 hat sich der Vorstand der Schaeffler AG auf Basis der aktuellen Informationslage auf einen neuen Ausblick für das Geschäftsjahr 2022 verständigt.

Der Ausblick basiert auf der Annahme, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft insgesamt spürbar verlangsamen und dies Auswirkungen auf die Absatz- und Beschaffungsmärkte der Schaeffler Gruppe haben wird.

Die Schaeffler Gruppe geht im Rahmen der Prognose für das Jahr 2022 davon aus, dass der Krieg in der Ukraine und die erheblichen wirtschaftlichen Folgen die Geschäftstätigkeit der Schaeffler Gruppe im laufenden Geschäftsjahr negativ beeinflussen wird. Wirtschaftssanktionen, Einflüsse auf die Lieferketten sowie Auswirkungen auf Rohstoff- und Energiepreise als auch Transportkosten wurden im Ausblick der Schaeffler Gruppe berücksichtigt. 

Im Rahmen der Coronavirus-Pandemie wurden Einflüsse auf die Wertschöpfungskette der Schaeffler Gruppe berücksichtigt. Dies basiert auf der Annahme, dass sich die Wirtschaftsaktivitäten in China bis Ende Juni 2022 normalisieren.

Aus Sicht der Schaeffler Gruppe wird die weitere Entwicklung von außerordentlicher Unsicherheit der makroökonomischen und geopolitischen Rahmenbedingungen geprägt sein, insbesondere durch den Verlauf des Kriegs in der Ukraine sowie den weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie.

Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, sagte: „Die Schaeffler Gruppe hat im ersten Quartal 2022 ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Besonders erfreulich ist der mit 2 Milliarden Euro starke Auftragseingang im Unternehmensbereich E-Mobilität. Damit haben wir unser Jahresziel bereits im ersten Quartal erreicht. Der hohe Ergebnisbeitrag unserer Sparte Industrial belegt erneut, dass sich unsere breite Aufstellung auszahlt. Unsere Strategie setzten wir trotz des herausfordernden Umfelds weiter konsequent um. Für das laufende Geschäftsjahr bleiben wir mit Blick auf die makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten weiter vorsichtig. Die Prognose, die wir gestern bekanntgegeben haben, bildet das ab.“ 

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Bei bestimmten Aussagen in dieser Pressemitteilung handelt es sich um zukunftsgerichtete Aussagen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind naturgemäß mit einer Reihe von Risiken, Unwägbarkeiten und Annahmen verbunden, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen von den in den zukunftsgerichteten Aussagen angegebenen oder implizierten Ergebnissen oder Entwicklungen in wesentlicher Hinsicht abweichen. Diese Risiken, Unwägbarkeiten und Annahmen können sich nachteilig auf das Ergebnis und die finanziellen Folgen der in diesem Dokument beschriebenen Vorhaben und Entwicklungen auswirken. Es besteht keinerlei Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen aufgrund neuer Informationen, zukünftiger Entwicklungen oder aus sonstigen Gründen durch öffentliche Bekanntmachung zu aktualisieren oder zu ändern. Die Empfänger dieser Pressemitteilung sollten nicht in unverhältnismäßiger Weise auf zukunftsgerichtete Aussagen vertrauen, die ausschließlich den Stand zum Datum dieser Pressemitteilung widerspiegeln. In dieser Pressemitteilung enthaltene Aussagen über Trends oder Entwicklungen in der Vergangenheit sollten nicht als Aussagen dahingehend betrachtet werden, dass sich diese Trends und Entwicklungen in der Zukunft fortsetzen. Die vorstehend aufgeführten Warnhinweise sind im Zusammenhang mit späteren mündlichen oder schriftlichen zukunftsgerichteten Aussagen von Schaeffler oder in deren Namen handelnden Personen zu betrachten.

Über die Schaeffler AG

Seit über 75 Jahren treibt die Schaeffler Gruppe als ein weltweit führender Automobil- und Industriezulieferer zukunftsweisende Erfindungen und Entwicklungen in den Bereichen Bewegung und Mobilität voran. Mit innovativen Technologien, Produkten und Services in den Feldern Elektromobilität, CO₂-effiziente Antriebe, Industrie 4.0, Digitalisierung und erneuerbare Energien ist das Unternehmen ein verlässlicher Partner, um Bewegung und Mobilität effizienter, intelligenter und nachhaltiger zu machen. Das Technologieunternehmen produziert Präzisionskomponenten und Systeme für Antriebsstrang und Fahrwerk sowie Wälz- und Gleitlagerlösungen für eine Vielzahl von Industrieanwendungen. Im Jahr 2021 erwirtschaftete die Unternehmensgruppe einen Umsatz von rund 13,9 Milliarden Euro. Mit zirka 83.000 Mitarbeitenden ist die Schaeffler Gruppe eines der weltweit größten Familienunternehmen. Mit mehr als 1.800 Patentanmeldungen belegte Schaeffler im Jahr 2021 laut DPMA (Deutsches Patent- und Markenamt) Platz drei im Ranking der innovationsstärksten Unternehmen Deutschlands.

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