Leitungswasser: Lange nicht genutzte Rohrleitungen erst durchspülen

Die Reisezeit beginnt, wenn auch mit Auflagen und Einschränkungen. Durch die Corona-Pandemie kann es sein, dass Ferienhäuser oder -wohnungen, aber auch Hotelzimmer länger als früher üblich nicht genutzt worden sind. Die Fachleute von TÜV Rheinland empfehlen in diesen Fällen, das in der Leitung befindliche Wasser vor einer Nutzung unbedingt ablaufen zu lassen und nicht als Trinkwasser zu verwenden. Denn obwohl hierzulande die Trinkwasserverordnung die Qualität zum bedenkenlosen Verzehr sicherstellt, kann das Leitungswasser schädliche Bakterien enthalten. Der Grund dafür ist nicht die Trinkwasserqualität an sich. Diese ist gut bis sehr gut. Aber die technischen Voraussetzungen und die Nutzung der Leitungen können die Wasserqualität negativ beeinflussen. Und ab dem hauseigenen Wasserzähler ist nicht mehr das Wasserwerk, sondern der Gebäudeinhaber oder Betreiber für die Instandhaltung der Trinkwasserinstallation und die Qualität des Trinkwassers verantwortlich.

Wasser einige Minuten laufen lassen

„In den Wasserleitungen können sich Mikroorganismen wie Legionellen oder auch Kolibakterien vermehren, die zu Krankheiten im Magen- und Darmbereich oder der Lunge führen können“, weiß Dr. Julia Wassermann, Laborleiterin für Mikrobiologie und Hygiene bei TÜV Rheinland. Gefördert wird dieses Wachstum, wenn das Wasser lange Zeit in den Leitungen steht. „Wasser, das zum Beispiel in Urlaubszeiten länger als 72 Stunden in der Leitung steht, sollten wir nicht mehr als Trinkwasser verwenden“, rät die Expertin. Generell sollte Wasser zur Verbesserung der Hygiene regelmäßig aus allen Hähnen abfließen und nach vier Stunden Standzeit zehn Sekunden fließen, bevor es zur Nahrungsmittelzubereitung verwendet wird. Die Expertin empfiehlt, darauf auch in Hotels zu achten.

Hygiene und regelmäßige Kontrolle

Kalk im Wasser ist zwar nicht schädlich, aber eine Nahrungsquelle für Bakterien. Daher sollten Wasserhahndüsen und Duschköpfe regelmäßig erneuert werden. Verbraucherinnen und Verbrauchern rät Dr. Wassermann, nur zertifizierte Produkte mit Trinkwassereignung aus hochwertigen Materialien wie beispielsweise Edelstahl zu verwenden. „Um Bakterienwachstum zu vermeiden, sollte kaltes Wasser mit einer Wassertemperatur von unter 25 Grad Celsius und warmes Wasser mit einer Temperatur von über 55 Grad aus der Leitung fließen“, sagt die Expertin. Beim Vorliegen einer zentralen Warmwasserversorgung müssen gemäß Trinkwasserverordnung nahezu alle öffentlichen Immobilien einmal pro Jahr und gewerblich genutzte Mietobjekte alle drei Jahre durch gelistete und akkreditierte Trinkwasseruntersuchungsstellen wie TÜV Rheinland geprüft werden.

Information unter www.tuv.com/wasser bei TÜV Rheinland.

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Sicherheit und Qualität in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen: Dafür steht TÜV Rheinland. Mit mehr als 21.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro zählt das vor rund 150 Jahren gegründete Unternehmen zu den weltweit führenden Prüfdienstleistern. Die hoch qualifizierten Expertinnen und Experten von TÜV Rheinland prüfen rund um den Globus technische Anlagen und Produkte, begleiten Innnovationen in Technik und Wirtschaft, trainieren Menschen in zahlreichen Berufen und zertifizieren Managementsysteme nach internationalen Standards. Damit sorgen die unabhängigen Fachleute für Vertrauen entlang globaler Warenströme und Wertschöpfungsketten. Seit 2006 ist TÜV Rheinland Mitglied im Global Compact der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit und gegen Korruption. Website: www.tuv.com

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