Perspektiven der Waldwirtschaft Thema beim Besuch von Bundesminister Özdemir an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR)

Der Wald ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Klimakrise. Bei einem Arbeitsbesuch diskutierte Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Studierenden, Lehrenden und Forschenden der Hochschule in Rottenburg über mögliche Perspektiven und Ansätze. Dabei ging es vor allem um aktuelle waldpolitische Themen, die Zukunft der Wälder und der Forstwirtschaft in Deutschland und darum, wie viel Management der Wald benötigt.

Dazu erklärt Bundesminister Cem Özdemir: „Die Klimakrise setzt den Wäldern in ganz Deutschland immer heftiger zu. Die Wälder leiden unter Dürre und Hitze und die Schäden werden größer und größer. Damit wir auch weiter gesunde Wälder haben für Klimaschutz, für Rohstoffe und zu unserer Erholung, brauchen unsere Wälder Hilfe. Wir müssen bereits geschädigten Flächen wiederbewalden und den Wald umbauen – hin zu einem Mischwald mit Baumarten, die besser mit Hitze und Trockenheit umgehen können. Uns ist es gelungen, einen Weg zu finden, diese so wichtige Aufgabe dauerhaft zu finanzieren. Es braucht aber auch gut ausgebildete, kritische und engagierte jungen Forstleute, um gemeinsam gute Lösungen für die komplexen Herausforderungen zu finden und diese auf der Fläche umsetzen zu können. Die HFR ist in Sachen Forschung und Lehre hier mit Blick auf diese Herausforderungen beispielhaft.“

HFR-Rektor Rektor Bastian Kaiser: „Das große persönliche Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen ist eine Voraussetzung dafür, dass die HFR so gut nachgefragt und so forschungsstark ist und auf verschiedenen ,Kanälen‘ wichtige Impulse in die Praxis und die Politik der Waldwirtschaft geben kann. Wir freuen uns deshalb sehr über das Interesse von Bundesminister Özdemir und hoffen, ihn mit unserer Arbeit unterstützen zu können.“

Hintergrund:

Die Arbeit der HFR ist stark nachgefragt. Das zeigt sich in der Forschung zu aktuellen Themen, in der Lehre der sehr gut ausgelasteten forstlichen Studiengänge und auch in den Transferleistungen der Hochschulangehörigen. Gleich mehrere der Professorinnen und Professoren sind auch außerhalb ihrer Professur in Verbänden, Vereinen und Initiativen für den Wald aktiv, viele Studierende auch in ihrer Freizeit engagierte Natur- und Waldschützer*innen. Zudem ist die Hochschule sehr eng mit Partnerorganisationen verbunden, die wichtig sind, um neuere Erkenntnisse der Forschung möglichst schnell und wirksam in die Anwendung zu bringen. Ein Beispiel dafür ist die enge Zusammenarbeit der HFR mit den Feuerwehren im ganzen Land, um der zunehmenden Gefahr von Waldbränden gemeinsam zu begegnen. Ein anderes Beispiel ist die intensive internationale Ausrichtung der HFR, an der auch die Studierenden in Auslandsexkursionen und Auslandssemestern beteiligt sind.

Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) bietet außer den beiden forstwirtschaftlichen Studiengängen (Bachelor- und Masterabschluss) sechs Studiengänge an, die sich mit den erneuerbaren Energien und modernen Energiekonzepten befassen, mit dem Management der Ressource Wasser in seiner Knappheit einerseits und seinem kurzfristig lokalen Vorkommen „im Überfluss“, mit der Planung und Attraktivierung ländlicher Räume und Regionen sowie mit modernen Formen der Holzverwendung in ressourceneffizienten Bauten und zukunftsfähigen Holzwerk- und Dämmstoffen.

Die Hochschule hat in ihren acht Studiengängen ca.1.000 Studierende, die von 32 hauptamtlichen Professorinnen und Professoren, von zahlreichen Lehrbeauftragten aus der beruflichen Praxis unterrichtet sowie von vielen Praxispartnerbetrieben und -verwaltungen im In- und Ausland praxisnah betreut werden. Auf jeden der 92 Studienanfängerplätze des forstlichen Bachelor-Studiengangs gehen alljährlich sechs bis acht Bewerbungen ein.

Gemessen an den eingeworbenen Drittmitteln und den Publikationsleistungen pro Professur sowie hinsichtlich des Anteils des Professor*innenkollegiums, der das 2022 in Baden-Württemberg neu eingerichtete Promotionsrecht für Professor*innen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) unmittelbar in Anspruch nehmen kann, ist die HFR die forschungsstärkste HAW im Land. Aktuell partizipieren 10 Professor*innen an diesem Promotionsrecht und arbeiten hier rund 50 Forscherinnen und Forscher, die ausschließlich aus Drittmitteln finanziert werden.

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