GRAMMER AG veröffentlicht Ergebnisse für das erste Halbjahr 2022

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▪ Umsatzanstieg der GRAMMER Gruppe von 6,4 % auf 1.034,6 Mio. EUR maßgeblich von der Division Commercial Vehicles sowie positiven Währungseffekten getragen
▪ Regionen AMERICAS (+28,6 %) und EMEA (+2,7 %) mit Umsatzplus, APAC mit deutlichem Rückgang (-14,2 %) aufgrund von Corona-Lockdowns in China
▪ Operatives EBIT mit -12,3 Mio. EUR deutlich unter Vorjahresniveau (01–06 2021: 32,4 Mio. EUR)
▪ Ausblick 2022 bestätigt, allerdings weiterhin unter dem Vorbehalt von erzielten Kundenkompensationen sowie anhaltend hohen Risiken aus geopolitischen Krisen sowie weiteren Corona-Lockdowns in China

Die GRAMMER Gruppe hat heute die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2022 vorgelegt. Demnach steigerte die GRAMMER AG ihren Konzernumsatz trotz der zunehmenden komplexen makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen um 6,4 % auf 1.034,6 Mio. EUR. Währungsbereinigt lag der Umsatz um 2,5 % über dem Vorjahreswert. In den Regionen verlief das erste Halbjahr umsatzseitig sehr unterschiedlich. Während sich der Umsatz in der Region APAC deutlich um 14,2 % auf 177,2 Mio. EUR verringerte, stiegen die Erlöse in der Region AMERICAS um 28,6 % auf 318,0 Mio. EUR und in EMEA um 2,7 % auf 577,0 Mio. EUR. Mit Blick auf die Divisionen verbuchte der Bereich Automotive einen Umsatzanstieg um 3,4 % auf 655,9 Mio. EUR. Die Erlöse der Division Commercial Vehicles erhöhten sich deutlich um 11,9 % auf 378,7 Mio. EUR. Hier waren die Regionen EMEA und AMERICAS Treiber der positiven Entwicklung des Umsatzes, wohingegen die Region APAC vor allem in China einen starken Rückgang zu verzeichnen hatte.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank im ersten Halbjahr 2022 deutlich auf –12,5 Mio. EUR, während der Vorjahreswert noch bei 27,8 Mio. EUR lag. Das operative EBIT der GRAMMER Gruppe belief sich auf –12,3 Mio. EUR (01–06 2021: 32,4 Mio. EUR), was einer operativen EBIT-Rendite von –1,2 % (01–06 2021: 3,3 %) entspricht. Hauptursachen für den massiven Ergebnisrückgang waren weiterhin stark gestiegene Material-, Logistik-, Energie- und Personalkosten, anhaltende Engpässe in den Beschaffungsmärkten sowie neue Corona-Lockdowns, die insbesondere die Umsatzentwicklung in China beeinträchtigt haben. Zudem schlugen Einmalaufwendungen und Sonderfrachten eines GRAMMER Werks in der Region AMERICAS in Höhe von rund 4 Mio. EUR sowie eine Abfindungszahlung in Höhe von 2,1 Mio. EUR zu Buche. Das operative EBIT wurde neben direkt zurechenbaren Kosten für Corona-Schutz- und Handlungsmaßnahmen von 2,0 Mio. EUR um positive Wechselkurseffekte von 1,8 Mio. EUR bereinigt.

AMERICAS und EMEA mit Umsatzwachstum, APAC mit rückläufigen Erlösen
Die Region EMEA verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 einen leichten Umsatzanstieg von 2,7 % auf 577,0 Mio. EUR. Bereinigt um Währungseffekte ergab sich ein Wachstum von 4,2 % auf 585,4 Mio. EUR. Während in der Division Automotive aufgrund von Produktionsunterbrechungen seitens einiger Kunden ein Umsatzrückgang von 5,7 % auf 292,7 Mio. EUR zu verzeichnen war, entwickelte sich der Umsatz in der Division Commercial Vehicles deutlich positiv und stieg um 13,0 % auf 284,3 Mio. EUR. Damit lagen beide Divisionen in der Region umsatzseitig erstmals nahezu gleich auf.
Das operative EBIT in EMEA sank aufgrund weiterhin stark steigender Material-, Logistik- und Energiekosten sowie anhaltender Engpässe an den Beschaffungsmärkten im ersten Halbjahr 2022 deutlich auf 23,6 Mio. EUR (01–06 2021: 34,7 Mio. EUR).

Die Region AMERICAS vermeldete für das erste Halbjahr 2022 einen kräftigen Umsatzzuwachs in beiden Divisionen von insgesamt 28,6 % auf 318,0 Mio. EUR. Währungsbereinigt stieg der Umsatz um 16,1 % auf 287,1 Mio. EUR. Die positive Umsatzentwicklung war im Wesentlichen auf eine höhere Nachfrage in der Division Commercial Vehicles sowie auf niedrige Vorjahreszahlen in der Division Automotive zurückzuführen, die durch Lieferengpässe bei Halbleitern stark belastet war. So stieg der Umsatz in der Division Automotive um 25,4 % auf 255,8 Mio. EUR, während die Erlöse in der Division Commercial Vehicles mit 62,2 Mio. EUR sogar um 44,0 % anstiegen.

Das operative EBIT verringerte sich dennoch im ersten Halbjahr 2022 auf -36,0 Mio. EUR (01–06 2021: -23,7 Mio. EUR). Insbesondere die hohe Inflation sowie stark gestiegene Personalkosten in den USA wirkten sich hier negativ aus. Hinzu kamen Einmalaufwendungen in Höhe von 4 Mio. EUR für Sonderfrachten in einem Werk in Mexiko.

In der Region APAC fielen die Umsätze in beiden Divisionen im ersten Halbjahr signifikant um 14,2 % auf 177,2 Mio. EUR bzw. währungsbereinigt um 21,1 % auf 163,0 Mio. EUR. In der Division Automotive resultierte der Umsatzrückgang um 12,4 % auf 114,5 Mio. EUR aus reduzierten Kundenabrufen infolge erneuter Corona-Lockdowns in China sowie aus dem globalen Lieferengpass bei Halbleitern. In der Division Commercial Vehicles setzte sich der rückläufige Trend aus dem zweiten Halbjahr 2021 fort, was im Wesentlichen auf eine verschärfte Abgasnorm zurückzuführen ist, die durch den Vorzieheffekt zu einem Einbruch bei den Neubestellungen von Lkw führte. Zudem wurden auch hier geringere Abrufe aufgrund des COVID-19-bedingten Lockdowns in Shanghai verzeichnet. Die Umsätze in der Division Commercial Vehicles verringerten sich entsprechend um 17,3 % auf 62,7 Mio. EUR.

Das operative EBIT in der Region APAC reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund der geringeren Umsätze im chinesischen Markt, höherer Frachtkosten in Japan sowie der Anlaufkosten für die neuen Werke in China auf 14,2 Mio. EUR (01–06 2021: 31,0 Mio. EUR).

Jurate Keblyte, CFO der Grammer AG: „Wie Ende Juni bereits angekündigt, war die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr weiterhin von den Auswirkungen der verschiedenen geopolitischen und branchen-spezifischen Krisenthemen geprägt. Vor diesem Hintergrund haben wir mit der erfolgreichen Verlängerung der Tranche C unseres Konsortialkredits bis Februar 2025 einen wichtigen Meilenstein für die finanzielle Solidität der Gruppe erreicht. Im laufenden zweiten Halbjahr gilt unser Augenmerk vor allem dem Restrukturierungsprojekt in AMERICAS, mit dem Ziel der Sicherung der finanziellen Stabilität und Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in dieser Region. Derzeit findet unter anderem eine intensive Evaluierung der Produktionskapazitäten statt.“

Prognose 2022 und Mittelfrist-Ausblick 2025 bestätigt
Obwohl der Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres 2022 hinter den Erwartungen zurückblieb, hält der Vorstand aktuell weiter an der im Geschäftsbericht 2021 veröffentlichten Gesamtjahresprognose fest (Umsatz von rund 2,0 Mrd. EUR, operatives EBIT zwischen 35 Mio. EUR und 40 Mio. EUR). GRAMMER erwartet, dass nach den bereits erzielten Vereinbarungen mit Kunden über die Weitergabe der inflationsbedingten erheblichen Kostensteigerungen, auch im zweiten Halbjahr Einigungen mit weiteren OEMs getroffen werden können. Allerdings können sich die Risiken aus dem Krieg in der Ukraine, den stark gestiegenen Energie- und Materialpreisen sowie aus möglichen weiteren Corona-Lockdowns in China – aber auch in anderen Ländern – für den Umsatz und das Ergebnis der GRAMMER Gruppe je nach Länge und weiterem Verlauf verstärken und die Prognose negativ beeinflussen. Des Weiteren hängt die Gesamtjahresprognose maßgeblich davon ab, in welchem Umfang GRAMMER weitere Einigungen mit seinen Kunden über die Weitergabe der Kostensteigerungen erzielen kann.

Auch die Ende April veröffentlichte mittelfristige Roadmap für 2025 bekräftigt der Vorstand noch einmal: Der Umsatz der GRAMMER Gruppe soll bis 2025 auf 2,5 Mrd. EUR wachsen, wovon etwa 60 % in der Division Automotive und etwa 40 % in der Division Commercial Vehicles erwirtschaftet werden sollen. Für das operative EBIT strebt die Gesellschaft im Jahr 2025 eine Marge von > 5 % an, für das Konzernergebnis nach Steuern wird ein Margenziel von > 4 % ausgegeben. Das Umsatzwachstum wird aus allen Regionen gespeist, wobei die Region APAC zur zentralen Plattform für Wachstum beider Divisionen ausgebaut werden soll und AMERICAS wieder zurück auf den profitablen Wachstumskurs gebracht werden soll. Ein wichtiger Baustein zur Erreichung dieser Zielsetzung ist das Restrukturierungsprojekt „P2P – Path to Profitability”, mit dem der nachhaltige Turnaround in der Region AMERICAS, dem heute für GRAMMER zweitgrößten Markt, bis 2024 erreicht werden soll.

Als weiteres wesentliches Etappenziel im Rahmen der Mittelfristplanung bis 2025 wurde die Reduzierung des gruppenweiten CO2-Ausstosses um 25 % verabschiedet. Im Jahr 2030 soll dann das bereits im Rahmen der GRAMMER Green Company Initiative veröffentlichte Ziel einer CO2-Reduktion von 50 % erreicht werden. Im aktuellen Nachhaltigkeitsassessment von EcoVadis, dem weltweit größten Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für Unternehmen, wurde GRAMMER erst kürzlich mit dem Silber-Status ausgezeichnet und konnte sich damit im Vergleich zum letzten Jahr (Bronze-Medaille) verbessern.

Der Halbjahresbericht 2022 ist auf der Website unter https://www.grammer.com/… abrufbar.

Die Erläuterung der für GRAMMER wesentlichen Kennziffer „operatives EBIT“ ist im Geschäftsbericht auf Seite 21 zu finden.

Über die Grammer AG

Die GRAMMER AG mit Sitz in Ursensollen ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Komponenten und Systemen für die Pkw-Innenausstattung sowie von gefederten Fahrer- und Passagiersitzen für On- und Offroad-Fahrzeuge. Im Bereich Automotive liefert das Unternehmen Kopfstützen, Armlehnen, Mittelkonsolen, hochwertige Interieur-Komponenten und Bediensysteme sowie innovative thermoplastische Komponenten für die Automobilindustrie an namhafte Pkw-Hersteller und an Systemlieferanten der Fahrzeugindustrie. Der Geschäftsbereich Commercial Vehicles umfasst die Geschäftsfelder Lkw- und Offroad-Sitze (Traktoren, Baumaschinen, Stapler) sowie Bahn- und Bussitze. Mit rund 14.000 Mitarbeiter:innen ist GRAMMER in 19 Ländern weltweit tätig. Die GRAMMER Aktie ist im Prime Standard notiert und wird an den Börsen München und Frankfurt sowie über das elektronische Handelssystem Xetra gehandelt.

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