Wirtschaftliche Lage in der Metall- und Elektro-Industrie weiter verschlechtert – Fehlende Nachfrage belastet Unternehmen, Umsatzrückgang von fast 25 Prozent erwartet

Die zweite repräsentative Blitzumfrage des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall unter den Mitgliedsunternehmen der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigt, dass sich die Krise verschärft und damit die Lage der M+E-Industrie weiter verschlechtert hat.

Inzwischen sind 91,5 Prozent aller M+E-Unternehmen durch die Corona-Epidemie in ihrer Produktion betroffen, fast 44 Prozent melden sogar sehr starke oder starke Einschränkungen. Bei der ersten Umfrage im April 2020 waren es noch 83,4 Prozent aller befragten Unternehmen und 30,9 Prozent mit sehr starken oder starken Einschränkungen.

Dabei ist insbesondere die Nachfrage noch weiter eingebrochen: 81 Prozent aller betroffenen Unternehmen benennen diesen Grund (vgl. April 2020: 57 Prozent). Die fehlende Nachfrage liegt deutlich vor allen weiteren Gründen, wie etwa fehlende Teile (26 Prozent; im April 2020: 32 Prozent) oder fehlende Arbeitskräfte (16 Prozent; im April 2020: 36 Prozent). In der Summe erwarten 84 Prozent aller Unternehmen in diesem Jahr einen Umsatzrückgang, im Schnitt um rund 24 Prozent. Besonders betroffen von der Krise ist die Automobilindustrie, sowohl bei Produktion als auch bei Umsatzrückgang.

„Die gute Nachricht ist: Die Unternehmen sind grundsätzlich immer noch optimistisch, denn sie versuchen weiterhin, ihre Beschäftigten zu halten. Auch auf Kosten der Liquidität, denn Unterauslastung kostet Unternehmen viel Geld. Dass sie bereit sind, das hinzunehmen, wenn sie es können, zeugt vom grundsätzlichen Vertrauen in eine Erholung“, so der Arbeitgeberverband Gesamtmetall.

Bei der Kurzarbeit wurden die Ergebnisse der Umfrage vom April 2020 bestätigt: 59,7 Prozent der befragten M+E-Unternehmen nutzen derzeit Kurzarbeit (im April 2020: 42,7 Prozent). In der M+E-Industrie sind derzeit damit etwa 1,55 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit (39 Prozent der Beschäftigten). Im Schnitt ist die Arbeitszeit um fast die Hälfte (48,9 Prozent) reduziert. 20,8 Prozent der Unternehmen planen in den nächsten Wochen Kurzarbeit, so dass mit weiteren 420.000 Beschäftigten in Kurzarbeit zu rechnen ist. Zum Vergleich: In der Krise 2008/2009 gab es in der M+E-Industrie bei rund 3,57 Millionen Beschäftigten beim Höchststand im April 2009 rund 950.000 Kurzarbeiter (27 Prozent aller M+E-Beschäftigten).

„Echte Normalität kann es natürlich erst geben, wenn es einen Impfstoff oder ein Medikament gegen das Corona-Virus gibt. Die Bundesregierung hat richtig gehandelt, indem sie Liquiditätshilfen angeboten hat und indem sie über die Kurzarbeitregelungen geholfen hat, Beschäftigung zu sichern. Aber bald wird sich die Frage stellen, was gegen die schwere Rezession unternommen werden kann. Da die wesentliche Ursache des Einbruches fehlende Nachfrage ist, wird es ohne ein Konjunkturprogramm keine schnelle Erholung geben“, so Gesamtmetall weiter. „In der Krise 2008/2009 wurden mit der Autoprämie gute Erfahrungen gemacht."

An der Umfrage haben im Zeitraum von 4. bis 7. Mai 2020 1.402 Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie mit 757.863 Beschäftigten teilgenommen. Das sind 20 Prozent aller in den Mitgliedsverbänden von Gesamtmetall organisierten Unternehmen mit 31 Prozent aller Beschäftigten in den Mitgliedsunternehmen bzw. 19 Prozent aller Beschäftigten in der M+E-Industrie insgesamt.

Alle Ergebnisse der Blitzumfrage sowie Grafiken zur Verwendung unter www.gesamtmetall.de/corona-umfrage-mai

Weitere Informationen für die Unternehmen zum Umgang mit der Corona-Krise unter www.gesamtmetall.de/coronapandemie

 

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