Mehr Fachkräfte: Saarland holt bei Frauenerwerbsquote gegenüber dem Bund auf

„Die positive Entwicklung der Frauenerwerbsquote ist ein wichtiger Meilenstein für mehr Fachkräfte im Saarland. Ein Teil der Wegstrecke ist also geschafft. Das reicht aber noch nicht aus, um langfristig die Fachkräftelücke zu schließen. Ziel muss es weiterhin sein, dass das Saarland Vorreiter in Sachen Familienfreundlichkeit wird und die Erwerbsquote auf Bundesniveau steigt. Dies kann beispielsweise mit einen bedarfsgerechten Ausbau der Betreuungsangebote, einer größeren Flexibilität bei den Betreuungszeiten und mehr qualifiziertem Personal in Ganztagskindergärten und -krippen und mehr gebundenen Ganztagsschulen gelingen. Auch die Arbeitswelt selbst muss noch familienfreundlicher werden. All dies würde nicht nur die bundesweite Strahlkraft erhöhen und mehr Menschen bewegen, ihren Lebensmittelpunkt ins Saarland zu verlagern. Es würde auch vielen hier lebenden saarländischen Frauen die Entscheidung erleichtern, sich stärker als bisher dem hiesigen Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen.“ So kommentierte IHK-Geschäftsführer Dr. Carsten Meier die heute von der IHK vorgelegten Zahlen zur Entwicklung der Frauenerwerbsquote im Saarland.

Nach einer aktuellen Studie der IHK ist der Anteil der Frauen, die dem saarländischen Arbeitsmarkt im Alter von 15 bis 64 Jahren zur Verfügung stehen, seit dem Jahr 2005 um 15 Prozent gestiegen. „Dies ist an sich eine beeindruckende Dynamik – vor allem auch im Vergleich zur eher bescheidenen Entwicklung in vielen anderen Bundesländern. Doch der Schein trügt ein wenig, denn der steile Aufstieg des Saarlandes ist auch das Ergebnis einer niedrigeren Ausgangsbasis. Und beim Niveau-Ranking der Bundesländer liegt das Saarland mit 71,2 Prozent trotz der Fortschritte der vergangenen Jahre weiterhin deutlich unter dem Bundesschnitt (74,0 Prozent)“, so Meier, der die Studie erstellt hat.

Ursächlich für die niedrige Gesamtquote im Saarland ist aus Sicht der IHK insbesondere der geringere Anteil der erwerbstätigen Frauen in der Gruppe der Ü55-Jährigen (62 Prozent) und in der Altersgruppe der 25- bis 34-jährigen (74,1 Prozent). Hier beträgt der Rückstand gegenüber dem Bund jeweils gut fünf Prozentpunkte, während sich der Abstand bei den unter 25-Jährigen und mittleren Altersgruppen auf weniger als zwei Prozentpunkte beläuft. Bei den 35- bis 44-Jährigen liegt er sogar knapp über dem Bundesschnitt (Graphik 3). Dies kann als Indiz dafür gewertet werden, dass der berufliche Wiedereinstieg junger Mütter im Saarland nach der Elternzeit besonders gut gelingt.

Hauptgrund für den Rückstand insgesamt gegenüber den Bundesschnitt ist nach Ansicht der IHK zumindest bei den älteren Jahrgängen die montan-industrielle Vergangenheit sowie der höhere Anteil an Schichtarbeit in der produktionsorientierten Saarwirtschaft  – Rahmenbedingungen also, die nicht immer den individuellen Vorstellungen über eine familienfreundliche Arbeitswelt entsprechen und daher zu anderen Erwerbsbiographien geführt haben. Gleichwohl, der Trend zeigt nach oben, was hauptsächlich an den Zuwächsen in den Altersgruppen der Ü55-Jährigen (+ 24,5 Prozentpunkte) und der 45- bis 54-Jährigen (+ 12,1 Prozentpunkte) liegt.

Beachtliches Potenzial für den Arbeitsmarkt

Anspruch und Ziel sollte es aus Sicht der IHK sein, die Frauenerwerbsquote bis 2025 auf Bundesniveau und bis 2030 auf das Niveau der skandinavischen Länder (82 Prozent) zu steigern. Die Chance hierzu bietet die „stille Reserve“. Zu ihr zählen saarlandweit rund 100.000 Frauen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren. „Wenn es gelingt, aus dieser Reserve heraus das Bundesniveau zu erreichen, würden dem saarländischen Arbeitsmarkt 2025 im Vergleich zum Jahr 2017 rund 8.800 Frauen mehr zur Verfügung stehen. Für den Fall, dass wir im Jahr 2030 sogar das Niveau Schwedens erreichten, bedeutete dies sogar ein Plus von gut 30.000 Arbeitskräften. Auf diese Weise könnte die sich abzeichnende Fachkräftelücke durch den weiteren Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials in Saarland um mehr als 100.000 Personen bis zum Jahr 2030 zumindest etwas verringert werden“, so Meier.

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