Sven Hantel von der Deutschen Bahn zu Besuch bei der WRO

Sven Hantel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Baden-Württemberg informierte am Dienstagvormittag im Rahmen der von der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) organisierten Veranstaltungsreihe „Informationen aus erster Hand“ über die aktuellen Planungen der Deutschen Bahn für die Region.

Die WRO stellt für die Kommunen und Unternehmen aus der Ortenau regelmäßig Kontakt zu Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft her. Am Dienstag war Sven Hantel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn, in der Ortenau zu Besuch. Mit WRO-Mitgliedern und Gesellschaftern wurden konkrete Gespräche zu kommunalen Vorhaben geführt. Das Treffen fand im Freiluftmuseum Vogtsbauernhof in Gutach statt. „Wir sind dankbar, dass Sie bereits nach kurzer Zeit wieder zu uns in die Region kommen. Das zeigt uns, dass wir wahrgenommen werden“, begrüßte Thorsten Erny, Aufsichtsratsvorsitzender der WRO und Bürgermeister der Stadt Gengenbach zu Beginn der Veranstaltung. Hantel war bereits im Januar 2017 auf Einladung der WRO in der Ortenau, um die aktuellen Bahnplanungen mit WRO-Mitgliedern und Gesellschaftern zu besprechen.

„Wer einen Blick in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung wirft, findet das Vorhaben, die Fahrgastzahlen der Deutschen Bahn bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln“, so Hantel. Um dieses Ziel zu erreichen, setze die Deutsche Bahn auf eine Kombination aus Neubau und Kapazitätserhöhung von Schienen.

„Außerdem muss die Deutsche Bahn den Menschen ein attraktives Angebot bereiten, damit sie von der Straße auf die Schiene umsteigen“, weiß Hantel. Erste Maßnahmen wie beispielsweise modernere Fahrzeuge, mehr Komfort und kostenfreies WLAN wurden bereits umgesetzt. Eine weitere Chance zur Kapazitätserhöhung biete die Digitalisierung. „Wie Mobilität in 30 Jahren aussehen wird, wissen wir noch nicht“, Hantel. Ein erster Schritt sei jedoch das European Train Control System (ECTS). ECTS ist ein sogenanntes Zugbeeinflussungssystem, womit der Schienenverkehr sicherer gemacht und die Streckenkapazität durch eine höhere Streckengeschwindigkeit gesteigert werden kann.

„Abgesehen davon müssen sich die einzelnen Akteure auf der Schiene besser aufstellen“, fordert Hantel. Von den zahlreichen Verkehrsgesellschaften wünscht sich Hantel mehr Zusammenarbeit. „Der gemeinsame Konkurrent ist die Straße. Wenn alle Akteure der Schiene an einem Strang ziehen, ist es möglich, die Menschen zu überzeugen, auf die Schiene umzusteigen“, gibt sich Hantel zuversichtlich.

Neben den Bemühungen der Deutschen Bahn sieht Hantel auch die Bundesregierung in der Pflicht. „Auch der Bund muss etwas für das von ihnen formulierte Ziel tun und auch investieren“, gibt Hantel zu bedenken.

Doch was bedeutet das konkret für die Bahnplanungen in der Ortenau? „Es gibt zwei vielversprechende Projekte“, so Hantel. Zum einen gebe es das Vorhaben, die Strecken in der Ortenau zu 75 Prozent zu elektrifizieren. Hier sei die Ortenau Pilotregion. Außerdem gebe es das Projekt ‚1.000 Bahnhöfe‘ mit dem Ziel, die Attraktivität kleinerer Bahnhalte zu steigern sowie die Barrierefreiheit zu fördert. Ein wunder Punkt in der Region ist nach wie vor die ICE-Verbindung von Freiburg nach Stuttgart. Dafür sei die Tochtergesellschaft DB Fernverkehr zuständig. „Wir legen immer wieder den Finger in die Wunde, damit diese Strecke umsteigefrei zu fahren ist“, versichert Hantel und freut sich über das Angebot der WRO, diesem Vorhaben mit einem Unterstützungsschreiben Gewicht zu verleihen.

Für einen regelmäßigen Austausch und koordinierende Unterstützung stehe er auch in Zukunft zur Verfügung. „Im Oktober und im nächsten Frühjahr komme ich wieder zur WRO“, verspricht er dem Aufsichtsratsvorsitzenden Thorsten Erny. Dann möchte er sich bei einer ‚Tour der Bahnhöfe‘ die offenen Punkte und Probleme in der Region noch genauer anschauen.

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