Operatives Geschäft von innogy entwickelt sich im ersten Quartal 2020 erwartungsgemäß

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  • Bereinigtes EBIT bei 512 Millionen Euro, bereinigtes Nettoergebnis bei 154 Millionen Euro
  • Ausblick 2020 auf Konzernebene bestätigt – Anpassung des Ausblicks für Vertriebsgeschäft aufgrund warmer Witterung sowie COVID-19-bedingten Rückverkäufen von kontrahierten Mengen

Die innogy SE verzeichnet im ersten Quartal 2020 wie angekündigt einen Ergebnisrückgang gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum: Das bereinigte EBIT lag bei 512 Millionen Euro und das bereinigte Nettoergebnis bei 154 Millionen Euro.

Wesentliche Ereignisse im laufenden Geschäftsjahr

Außerordentliche Hauptversammlung der innogy SE stimmt verschmelzungsrechtlichem Squeeze-out zu. Am 4. März hat die außerordentliche Hauptversammlung die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf die E.ON Verwaltungs SE gegen eine von dieser zu zahlenden angemessenen Barabfindung in Höhe von 42,82 Euro je innogy-Aktie beschlossen.

Auf Ebene der Unternehmensbereiche werden folgende wesentliche Ereignisse dargestellt, die ausnahmslos innogys nicht fortgeführte Aktivitäten betreffen:
Anfang Januar erhielt innogy bei einer polnischen Solar-Auktion den Zuschlag für Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 42 Megawatt. Die insgesamt 42 bezuschlagten und bereits entwickelten Projekte mit einer installierten Leistung von je bis zu einem Megawatt liegen in Westpommern, Pommern und Großpolen. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen.
Des Weiteren hat innogy die finale Investitionsentscheidung für den Bau des 342-Megawatt-Offshore-Projekts Kaskasi getroffen. Der Windpark soll 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland entstehen. Anfang April wurde der letzte Vertrag für die Lieferung aller wichtigen Komponenten unterzeichnet. Der Auftragswert für Windturbinen und Fundamente, die Offshore-Umspannanlage sowie die Verkabelung des Windparks liegt insgesamt bei über 500 Millionen Euro.
Anfang April hat innogy zudem den Eintritt in den taiwanesischen Offshore-Wind-Markt bekanntgegeben. Hierzu wurde eine strategische Partnerschaft mit der Asia Cement Corporation zur Entwicklung eines 448-Megawatt-Offshore-Projekts in der windreichen Formosastraße geschlossen.

Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2020

Das bereinigte EBIT auf Konzernebene reduzierte sich gegenüber dem ersten Quartal 2019 um 23 Prozent auf 512 Millionen Euro.

Auf Ebene der Unternehmensbereiche entwickelte sich die Ertragslage wie folgt:
Das bereinigte EBIT für den Unternehmensbereich Netz & Infrastruktur lag im ersten Quartal mit 455 Millionen Euro unter dem Vorjahresquartal (589 Millionen Euro). Der Rückgang im Segment Osteuropa (Q1 2020: 41 Millionen Euro; Q1 2019: 134 Millionen Euro) ist nahezu ausschließlich darauf zurückzuführen, dass das tschechische Gasnetzgeschäft seit Ende Februar 2019 keinen Beitrag mehr zum Konzernergebnis leistet. Im Segment Deutschland (Q1 2020: 414 Millionen Euro; Q1 2019:455 Millionen Euro) war das Geschäft im Vorjahresquartal durch höhere Einmaleffekte insbesondere aus der Veräußerung von Netzen und der Auflösung von Rückstellungen aufgrund eines Gerichtsentscheids begünstigt. Des Weiteren fiel der Ergebnisbeitrag aus der Veräußerung von Netzen in sogenannte Netzkooperationen gegenüber dem ersten Quartal 2019 vor allem deshalb geringer aus, da es sich im ersten Quartal 2020 überwiegend um Sale-and-lease-back-Transaktionen handelte. Hierbei wird der Veräußerungsgewinn zeitlich gestreckt über die Vertragslaufzeit in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und fällt somit im Veräußerungsjahr deutlich niedriger aus.

Im Unternehmensbereich Vertrieb sank das bereinigte EBIT von 181 Millionen Euro im erstenQuartal 2019 auf 146 Millionen Euro im Berichtszeitraum 2020. Maßgeblich für diesen Rückgang war in Deutschland (Q1 2020: 103 Millionen Euro; Q1 2019: 160 Millionen Euro) ein geringerer Gasabsatz infolge ungewöhnlich milder Witterung. Des Weiteren konnten gestiegene Netzentgelte und Großhandelspreise für Strom noch nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden. In Großbritannien verzeichnet innogy im ersten Quartal ein besseres Ergebnis als im Vorjahr (Q1 2020: -22 Millionen Euro; Q1 2019: -45 Millionen Euro), was auf Kostensenkungsmaßnahmen sowie die mit der Veräußerung des Kundenportfolios verbundene Restrukturierung zurückzuführen ist.
innogy konnte den Aufwärtstrend des letzten Jahres – trotz intensiven Wettbewerbs – fortsetzen und hat den Kundenstamm in Deutschland im ersten Quartal 2020 weiter vergrößert. In den Niederlanden/Belgien und Osteuropa blieb die Kundenbasis stabil, nur in Großbritannien waren die Kundenzahlen rückläufig.

Das bereinigte EBIT des Bereichs Corporate/Neue Geschäftsfelder verbesserte sich in den ersten drei Monaten 2020 auf -89 Millionen Euro und liegt damit 19 Millionen Euro über dem Ergebnis im Vorjahr. Positiv auf das bereinigte EBIT wirkten unter anderem beim Innovation Hub Effizienzmaßnahmen und eine stabile Portfoliowertentwicklung.

Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten summierte sich auf 303 Millionen Euro (Q1 2019: 192 Millionen Euro). Zu dem Anstieg haben im Wesentlichen die Erneuerbaren Energien beigetragen. Sie profitierten im Jahresvergleich von den Witterungsverhältnissen bei der Windkraft, sowohl bei Offshore als auch Onshore, die sich positiv auf die Stromerzeugung auswirkten. Hinzu kamen die Inbetriebnahme neuer Onshore-Anlagen in Großbritannien (Clocaenog, Bad á Cheò und Mynydd y Gwair). Zudem hat das tschechische Vertriebsgeschäft unter anderem durch positive Währungseffekte über Vorjahr abgeschlossen und auch die Gasspeichermargen lagen über denen des Vergleichszeitraums 2019.

Neutrales Ergebnis unter Vorjahr. Das neutrale Ergebnis, in dem bestimmte nicht operative oder aperiodische Effekte erfasst werden, reduzierte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 539 Millionen Euro auf -276 Millionen Euro im ersten Quartal 2020. Maßgeblich für diese Entwicklung sind zwei Effekte: Zum einen ist in dem Vorjahreswert der Entkonsolidierungserfolg aus dem Verkauf des tschechischen Gasnetzgeschäfts Anfang 2019 enthalten, und zum anderen ist aus der Bilanzierung von Commodity-Derivaten, mit denen innogy sich gegen Preisschwankungen absichert, im ersten Quartal 2020 per saldo ein Verlust entstanden, nachdem das Unternehmen im ersten Quartal 2019 einen Gewinn erzielt hatte.

Finanzergebnis über Vorjahr. Das Finanzergebnis hat sich im ersten Quartal 2020 um 40 Millionen Euro auf -99 Millionen Euro verbessert. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich das übrige Finanzergebnis trotz eines verschlechterten Wertpapierergebnisses positiv entwickelt hat. Das Zinsergebnis hingegen ist aufgrund von geringeren Zuführungen zu langfristigen Rückstellungen, die vor allem aus einem positiven Neubewertungseffekt aus höheren Zinssätzen resultierten, leicht gesunken.

Das Ergebnis fortgeführter Aktivitäten vor Steuern betrug im ersten Quartal des laufenden Jahres 137 Millionen Euro (Q1 2019: 787 Millionen Euro). Die Steuerquote lag per 31. März 2020 bei 209 Prozent. Ein wesentlicher Grund hierfür sind Aktienkursrückgänge, die nicht steuerwirksam sind. Nach Steuern erzielte innogy ein Ergebnis, inklusive nicht fortgeführter Aktivitäten, von 154 Millionen Euro (Q1 2019: 802 Millionen Euro).

Das bereinigte Nettoergebnis lag mit 154 Millionen Euro erwartungsgemäß unter Vorjahr (226 Millionen Euro). Dies ist maßgeblich auf das schwächere bereinigte EBIT zurückzuführen. Die pauschalierte Steuerquote zur Ermittlung des bereinigten Nettoergebnisses betrug 27,5 Prozent.

Investitionen leicht gestiegen. Im Berichtszeitraum erhöhten sich die Investitionen um 27 Millionen Euro auf 236 Millionen Euro. Im Wesentlichen wurden sie im Unternehmensbereich Netz & Infrastruktur für die Substanzerhaltung sowie den Netzausbau im Rahmen der Energiewende in Deutschland eingesetzt.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten hat sich von-1.231 Millionen Euro im ersten Quartal 2019 auf -738 Millionen Euro im Berichtszeitraum 2020 verbessert. Dies ist im Wesentlichen auf einen geringeren saisonalen Anstieg des Nettoumlaufvermögens im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen. Der verringerte Aufbau von Nettoumlaufvermögen im ersten Quartal 2020 hängt unter anderem damit zusammen, dass im ersten Quartal 2019 größere Mengen, die zur Commodity-Preissicherung vorgehalten worden waren, im Rahmen laufender Nachjustierungen in den Großhandel zurückgegeben wurden. Zudem war der Strom- und Gasvertrieb mit Industrie- und Geschäftskunden im ersten Quartal 2020 schwächer.
Der Free Cash Flow lag mit -702 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (507 Millionen Euro), der durch den Verkauf des tschechischen Gasnetzgeschäfts stark positiv beeinflusst war.

Die Nettoschulden der fortgeführten Aktivitäten erhöhten sich im Berichtszeitraum auf 18.882 Millionen Euro gegenüber 17.929 Millionen Euro Ende 2019. Ursache hierfür ist maßgeblich der negative Free Cash Flow.
Die Diskontierungszinssätze für Deutschland und Großbritannien liegen deutlich über dem Niveau zum Jahresende 2019, sodass hieraus ein deutlicher Rückgang der Pensionsrückstellungen resultiert. Negativ wirkten sich jedoch Verluste im Planvermögen aus, wodurch sich die Pensionsrückstellungen im Vergleich zum Jahresende 2019 nur um 147 Millionen Euro auf 3.620 Millionen Euro verminderten.
Die Nettoschulden der nicht fortgeführten Aktivitäten betrugen zum Ende des aktuellen Berichtszeitraums insgesamt 916 Millionen Euro (Ende 2019: 1.301 Millionen Euro).

Ausblick 2020

Nachdem die Wirtschaft weltweit mit positiven Vorzeichen in das Geschäftsjahr 2020 gestartet ist, schränkten die globale Ausbreitung des Coronavirus und die ergriffenen Gegenmaßnahmen die wirtschaftlichen Aktivitäten im weiteren Verlauf des ersten Quartals in Europa und damit auch in Deutschland erheblich ein. Die Wirtschaft in der europäischen Währungsunion rutscht im laufenden Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie beziehungsweise der eingeleiteten Maßnahmen voraussichtlich in die Rezession. Das genaue Ausmaß der Rezession lässt sich zurzeit nicht abschätzen, da bislang keine belastbaren wirtschaftlichen Daten vorliegen.

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie bergen auch für innogy Risiken. Als Unternehmen, das systemkritische Infrastruktur betreibt und rund 19 Millionen Kunden in Europa zuverlässig mit Strom und Gas versorgt, hat eine gesicherte Energieversorgung in den Regionen und Ländern, in denen innogy aktiv ist, oberste Priorität. Dennoch sieht das Unternehmen wirtschaftliche Risiken in seinen Geschäftsbereichen: potenziell geringere Durchleitungsvolumina in den Netzen, die zu temporären Ergebniseinbußen führen können sowie Absatzeinbußen im Vertriebsgeschäft – insbesondere bei den Industrie- und Gewerbekunden. Zudem bestehen Risiken, dass Kunden in Folge der COVID-19-Pandemie in Schräglage geraten und Forderungen insbesondere für den Strom- und Gasbezug gegebenenfalls nicht begleichen können.

Derzeit beobachtet innogy im Unternehmensbereich Vertrieb belastende Effekte aufgrund des erforderlichen Rückverkaufs von Strom- und Gasmengen zu niedrigeren Marktpreisen, weil innogy diese Mengen aufgrund des teilweisen Nachfragerückgangs nicht mehr absetzen kann. Zusammen mit der warmen Witterung im ersten Quartal 2020, die zu einem verringerten Gasabsatz in den margenstarken Kundensegmenten führte, erwartet innogy im Unternehmensbereich Vertrieb nunmehr ein bereinigtes EBIT von 200 bis 300 Millionen Euro (vormals 250 bis 350 Millionen Euro).
Auf Konzernebene bleibt die Prognose zum jetzigen Zeitpunkt unverändert.
Allerdings lassen sich zurzeit aufgrund der hohen Unsicherheit bezüglich des Fortschreitens der COVID-19-Pandemie nur begrenzt Aussagen zum weiteren Verlauf und den Auswirkungen im Geschäftsjahr 2020 treffen.

Die Prognose gilt weiterhin für innogy auf eigenständiger Basis. Sollte innogy wie geplant im Laufe des Jahres 2020 rechtlich in den E.ON-Konzern integriert werden, ist eine Veröffentlichung der Ergebniszahlen für das Gesamtjahr auf eigenständiger Basis nicht mehr vorgesehen.

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