Investorenprozess für Maschinenbau Mühldorf GmbH angelaufen

„In diesen Tagen ist ein strukturiertes Bieterverfahren angelaufen, um einen Investor für die Maschinenbau Mühldorf GmbH zu identifizieren“, erläuterte der vorläufige Insolvenzverwalter Hanns Pöllmann von Schultze & Braun heute auf einer Belegschafsversammlung. „Bestandteil des Investorenprozesses ist ein Sanierungskonzept, in dem die Rückmeldungen unserer Kunden sowie der ersten interessierten Investoren eingeflossen sind. Dazu haben wir mit den gewählten Arbeitnehmervertretern einen Interessenausgleich und Sozialplan vereinbart. Dieser sieht vor, dass mittelfristig 70 Beschäftigte am Standort Mühldorf verbleiben und wesentliche Teile der Produktion auf das solvente Tochterunternehmen MBM Westra s.r.o. in Südböhmen übertragen werden müssen“.

„Seit dem Jahreswechsel haben wir zügig den Geschäftsbetrieb stabilisiert und unsere Aufträge ordnungsgemäß und termingerecht abgearbeitet“, ergänzt MBM-Geschäftsführer Mario Gehlmann. „Wir stehen nun vor der Herausforderung, den Investorenprozess und die Akquisition neuer Aufträge wirtschaftlich vernünftig zu koordinieren“.

Die Belegschaft wurde heute darüber informiert, dass mittelfristig 70 Beschäftigte aus Einkauf, Arbeitsvorbereitung, Rechnungswesen und Produktion am Standort Mühldorf verbleiben werden. 75 Mitarbeiter werden zum 31. Mai 2017 und weitere 12 Mitarbeiter zum 30. Juni 2017 gekündigt und gegebenenfalls früher freigestellt. Für die Zukunft der 13 Auszubildenden bei MBM wurden bereits Gespräche mit der Industrie- und Handelskammer aufgenommen.

„Wir haben alle Sanierungsoptionen gründlich geprüft, haben unsere Kostenstruktur in Bezug auf Prozesse, Strukturen, auf Sach- und Personalkosten unter die Lupe genommen“, so Gehlmann. „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber sie ist wohl abgewogen. Wir stellen sicher, dass MBM am Standort Mühldorf verbleibt, dass wir künftig rentabel arbeiten können und ein lohnendes Investment für interessierte Käufer abbilden“.

Über MBM
Die MBM konstruiert individuelle oder umfassende Lösungen für Kunden aus der Industrie, kauft die notwendigen Materialien selbst ein, fertigt und montiert die entsprechenden Produkte aus diesen Maschinenbau- und Automatisierungsprojekten.
Die Geschäftsleitung der MBM Maschinenbau Mühldorf GmbH hatte Ende Dezember 2016 beim zuständigen Amtsgericht in Mühldorf am Inn Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Insolvenzgericht hatte daraufhin den erfahrenen Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Hanns Pöllmann von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der Antrag war geboten, nachdem Groß- bzw. Ankerkunden des Unternehmens angekündigt hatten, im Zuge von Wechseln in der Lieferantenstrategie deutlich geringere Bestellvolumina für die anstehenden Jahre bei MBM platzieren zu wollen.
MBM Maschinenbau Mühldorf GmbH ging im Jahr 1988 aus dem „Polensky & Zöllner Reparaturwerk Mühldorf“ hervor. Mit rund 170 Mitarbeitern erwirtschaftete die Gruppe mit Hauptsitz in Mühldorf am Inn bislang rund 25 Mio. Euro Umsatz im Jahr.
Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird Ende Februar 2017 erwartet.

Über Schultze & Braun
Schultze & Braun ist einer der führenden Dienstleister für Insolvenzverwaltung und Beratung von Unternehmen in der Krise. Die Kanzlei unterstützt Unternehmen regional, national und international in allen Sanierungs- und Restrukturierungsfragen, führt sie durch Krise und Insolvenz oder zeigt, wie sich Insolvenzen vermeiden lassen. Darüber hinaus berät und vertritt Schultze & Braun Mandanten in Fragen der klassischen Unternehmens-, Rechts- und Steuerberatung.

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