DAW auf der BAU erstrahlt in Königsblau

Acht Säulen, jede fünf Meter hoch, aufgebaut aus Euro-Paletten, ragen wie Leuchttürme aus dem Messegeschehen. Sie sind mit Exponaten bestückt und markieren die Ecken und Seiten des 250 Quadratmeter großen Messestands der DAW-Marken Caparol, alsecco, Disbon und Lithodecor auf der BAU 2017 in München. Die rauen Holzpaletten und teils rostigen T-Träger, die die zweite Standebene tragen, stammen noch vom Messestand der BAU 2015. So weit wie möglich wurde auf vorhandene und wiederverwertbare Materialien zurückgegriffen, um damit das Konzept „rough and recycled“ fortzusetzen.

Unter dem Motto „nachhaltig. inspirierend.“ präsentierten die vier DAW-Marken an ihrem Gemeinschaftsstand innovative Produkte für Fassade, Wand, Decke und Boden. Tische in der Form eines Plus-Zeichens symbolisieren das PLUS-Konzept. „Es zeigt, dass wir mit unseren vier Vertriebsgesellschaften Projektpartnern bei Bedarf in allen Phasen und für alle Aufgaben bei der Realisierung eines Bauvorhabens zur Seite stehen. So bekommen sie von der ersten Idee bis zum erfolgreichen Projektabschluss alle Leistungen aus einer Hand, profitieren vom gewerkeübergreifenden Know-how unserer vier Marken und können ihre Entwurfsideen in hoher Qualität realisieren – ein echter Mehrwert“, sagt Maic Auschrat, Leiter des DAW-Objektmanagements. Das PLUS-Konzept spiegelte sich auch in einer hochwertigen Broschüre mit zahlreichen Top-Referenzen wider, die am Messestand verteilt wurde.

Vier Farbwelten als Inspiration

Dort sorgten die neuen Caparol Farbtrends 2017 für Furore, die das FarbDesignStudio (FDS) zur Gestaltung von Innenräumen präsentierte: 28 Farbtöne, die harmonisch aufeinander abgestimmt alle miteinander kombinierbar sind. Aus 16 Haupttönen entwickelten die Farbexperten vier Farbwelten, die beim Fachpublikum bestens ankamen. „Als echter Hingucker erwies sich das intensive Königsblau, das sehr schön mit Pastelltönen gestalterisch verbunden werden kann, die gleichfalls im Kommen sind“, erklärt Farbdesignerin Eva Helterhoff, während Axel Voelcker, Leiter digitales Marketing, dem Andrang standhält und viele Interessierte virtuell in die Caparol-Farbwelt eintauchen lässt. Sie konnten die Trend- und alle weiteren Kollektionen mittels der Gestaltungsoftware SPECTRUM räumlich in 3D erleben. „Ich finde, das ist eine zukunftsträchtige Methode, um Oberflächengestaltungen und Raumeindrücke schon in der Planungsphase erlebbar zu machen. Das erleichtert Entscheidern die Wahl der Materialien, Farben und Strukturen“, stellte ein Malermeister nach dem Test des Equipments begeistert fest: „Es war inspirierend.“

Von Königsblau und dem FDS war es nicht weit in die „grüne Ecke“ des Messestandes. Dort informierten Marketingleiter (FDT) Andreas Kamp und Projektmanager Volker Tank über das Hanf-Fassadendämmsystem Capatect Natur+, das gleich zu Beginn der BAU beim BAKA-Award des Bundesverbands Altbauerneuerung von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks eine Auszeichnung erhielt. Produktmanagement-Leiter Wolfgang Hoffmann widmete sich derweil Besuchern, die umweltbewusste, lifestyle-orientierte Kunden mit der neuen CapaGeo-Produktlinie ansprechen wollen. Dabei handelt es sich um Innendispersionen, Lacke und Lasuren in Premiumqualität, deren Bindemittel zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden – „ohne Qualitätsverluste beim Oberflächenergebnis und in der Verarbeitung“, versichert Hoffmann: „Mit CapaGeo möchten wir den Anteil umweltfreundlicher Beschichtungen erhöhen und die kostbaren und begrenzten Ressourcen unseres Planeten schonen.“ Caparol-Geschäftsführer Dr. Tony Horneff zufolge stehe man mit CapaGeo am Anfang einer Entwicklung: „In den kommenden Jahren werden wir dieses Konzept weitertreiben und unser Produktsortiment sukzessive ausbauen.“

In puncto Fassadenschutz präsentierte Caparol mit NQG³ den neuesten Stand der Technik. „Wir haben die Nano-Quarz Gitter Technologie (NQG) konsequent weiterentwickelt. Durch intelligentes Feuchtemanagement wird ein noch schnelleres Abtrocknen der Fassade ermöglicht“, erklärte Dr. Johannes Westmeier von der DAW-Forschung und Entwicklung. NQG³ sorge dafür, dass Fassaden länger sauber bleiben, Algen und Pilze kaum Chancen haben und eine langfristige Farbtonbeständigkeit gewährleistet ist.

Funktionsfassaden im Fokus

Im Blickpunkt bei alsecco stand das erweiterte Programm der alsecco Funktionsfassaden. Immer häufiger kommen die widerstandsfähigen und wertbeständigen Fassadendämmsysteme zum Einsatz. Neben ihrer Funktionalität überzeugen sie durch die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Ob Naturstein, Klinker, Feinsteinzeug, Keramik und Glas oder auch Putze in eleganten Volltönen oder extrem dunkle Putzfassaden – den Gestaltungsspielräumen für unterschiedliche architektonische Anforderungen sind nahezu keine Grenzen gesetzt “, betont Jörg Lamprecht, Leiter Werbung und Kommunikation bei alsecco.

Erstaunt war so mancher Passant beim Blick auf eine natürlich gealterte, verwitterte Klinkerfassade mit Ausblühungen – gefertigt aus neuen Riemchen der Edition Klinker aus der Design-Line. Andererseits überraschte ein glänzendes Glasmosaik, milchig weiß, mit einer Reihe farbiger Quadrate und eingestreuter Fliese, die eine beeindruckende Tiefe zeigen. Als inspirierend erwiesen sich zudem Beschichtungen mit Glimmereffekt oder das System Spar Dash, eine mit Glas und Stein besplitterte Fassade. Das gilt auch für raffiniert beleuchtete Fassaden, denen integrierte Lichtbänder Profil verleihen. Optisch überzeugende Gestaltungen gelingen nicht zuletzt mit Dekorprofilen. Mittels 3D-Scanner und CNC-Fräse lässt sich heute jedes historische oder alte Profil nacharbeiten, was sehr schön etwa an Fassaden wie dem Steigenberger Hotel in Dresden und an anderen Häusern rund um die Frauenkirche zu sehen ist.

„alsecco Die Fassadenkompetenz“

Dekorativ und funktional sind die Meldorfer Flachverblender, die zwar eine Klinkeroptik besitzen, aber nicht als klassischer Hartbelag gelten. Der Vorteil: Sie sind bauaufsichtlich wie Putz geregelt, was den Brandschutz angeht. Außerdem sind sie leichter und müssen nicht verdübelt werden. Bei „alsecco Die Fassadenkompetenz“ gehe es weniger um den Aufbau der Fassade. „Es kann jede Dämmung darunter angebracht werden und selbstverständlich auch nur Putz. Das Design steht im Vordergrund“, erläutert der für alsecco und Lithodecor verantwortliche Geschäftsführer Jörg Wochner. Fassadenkompetenz zeigte alsecco auch mit dem mineralischen Putz Alsitop, der in nur zwei Tagen trocken ist. Damit können Gerüststand- und Arbeitszeiten deutlich reduziert werden. Boxhandschuhe luden dazu ein, Fassaden auf ihr Widerstandsfähigkeit zu testen: Mit Carbonfasern verstärkt kann das Fassadendämmsystem Alprotect Carbon Schläge bis zu 70 Joule ab und trotzt Hagel erfolgreich. Hart im Nehmen ist zudem das carbonverstärkte Sockeldämmsystem, auch was chemische Belastung etwa mit Streusalz angeht. Als Fassadendämmsystem ohne algizide und fungizide Wirkstoffe präsentierte alsecco die Systemlösung Alprotect Aero Free. Ihre hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Algen- und Pilzbewuchs erreicht die Systemlösung durch innovative Sol-Silikat-Technologie auf der Basis des Sol-Silikat-Leichtputzes Alsilite ecoFree.

High-Speed auf dem Boden

Von der Fassade an den Boden, gezeigt an einer weiteren Säule des Messestandes: Disbon präsentierte DisboPUR A 326, ein schnellhärtendes, pigmentiertes, Zweikomponenten-Reaktionsharz auf Basis von Asparaginsäureester. Der Clou ist, dass der Boden bereits nach 2,5 Stunden wieder begehbar und nach 24 Stunden voll belastbar ist: „Für schnelle Instandsetzungen beispielsweise an Produktionsstandorten ist das eine tolle Sache“, weiß Disbon-Geschäftsführer Nicolas Blondeau. Die neue Beschichtung ist chemikalienbeständig und gut zu reinigen. Darüber hinaus möchte der traditionsreiche Hersteller von Bautenschutzprodukten mit seinen hochwertigen dekorativen Bodenbeschichtungen, Betonschutz- und -instandsetzungsprodukten im Wohn- und Verwaltungsbau punkten.

Lithodecor präsentierte an den vier Seiten einer Standsäule gleich fünf Exponate seiner vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden. Über den Köpfen der Besucher schwebte das neue System Litho Glaskeramik, eine Glasplatte aus recyceltem Glas, Flaschen und Scherben, die thermisch zusammengesindert werden. Scheinwerferlicht erzeugt einen perlmuttartiger Schimmer auf der ungleichmäßig dichten Glasplatte. Litho Stone erscheint als massive Steinfassade, ist jedoch nur eine wenige Millimeter dicke Natursteinplatte auf Leichtbeton. „Die attraktiven Natursteine werden einzeln von Hand geschnitten und verklebt“, beschreibt Jörg Wochner. Damit können Formate bis zu 180 x 4,30 Meter Fläche produziert werden. Sie sind bis zu 60 Prozent leichter als klassische Natursteinfassaden. Dekorativ sind Litho Glass Glasfassaden, Litho Ceramic und Litho Concrete mit puristischer Betonoberfläche, was besonders Architekten beeindruckte. Mit der Plusenergiefassade Litho Photovoltaic werden Außenwände zu kleinen Kraftwerken, da die Solarpaneels Strom erzeugen.

Die vier DAW-Profimarken richteten den Fokus in überzeugender Weise auf die Ästhetik: Sie präsentierten eine enorme Vielfalt an kreativen Oberflächengestaltungen und begeisterten damit Architekten, Planer und engagierte Fachhandwerker auf der BAU 2017. „Mit unserem Leistungsspektrum und zahlreichen Produktinnovationen wollen wir einen entscheidenden Beitrag zur Gestaltung nachhaltiger und wertbeständiger Gebäude leisten“, so Caparol-Geschäftsführer Guido Cruysen. Das gelang in überzeugender Weise. So konnte denn auch Messe-Projektleiter Tobias Becker nach einer spannenden Woche

eine rundum positive Bilanz ziehen: „Wir haben in diesen Tagen eine extrem hohe Nachfrage registriert. Themen, wie etwa unsere Hanfdämmung stoßen auf größtes Interesse. Ich freue mich, dass die Besucher das breite Leistungsspektrum von Produkt-Innovationen bis Design begeistert hat. Auch das Standkonzept im „rough & recycled“-Look kam hervorragend an.“

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